Auch hier musste ich zwei mal posten, um den Beitrag gesendet zu bekommen. Ich kann mir vorstellen, dass die Konservativen an diesem Beitrag keinen Spaß finden.
Der unabhängige Weber
Dass die Konservativen den Weber für sich reklamieren, a posteriori, ist so vordergründig wie wohlfeil. Doch vertrat Weber mitnichten eine unabhängige deutsche oder europäische Finanzpolitik, er vertrat nur sich nur selber – als den unabhängigen Weber. Und damit war lediglich sein eigenes Ego das letzte bisschen Beleg für die Unabhängigkeit einer Bundesbank oder gar EZB. Diesbezüglich durfte eine Frau Merkel hoffen, dass der Weber einer der ihren sein wird, einer, dem die Schmeichelei Lohn genug ist. Doch ein wenig zu viel des Ego und schon stimmt diese Rechnung nicht mehr. Im Prinzip stimmt aber der Vergleich mit dem Sarrazin: beide waren/sind ausgesprochene Egomanen (deswegen sind die auch aneinander geraten, denn für 2 von dieser Sorte, reicht ein eng bemessener Raum nicht). Ein Sarrazin hat daher (s)ein konservatives Klientel ebenso enttäuscht (nicht weil er Sozialdemokrat bleiben wollte, sondern da die satten Tantiemen aus seinem Bestseller ihm Bestätigung genug sind) wie der Weber das nun auch tut. Nur dass der denkt, dass sein wohlkalkulierter Rücktritt das nicht so offenkundig macht. Man lernt ja schließlich voneinander. Doch spätestens, und dahingehend stimme ich Steltzner zu, innerhalb der nächsten 12 Monate wird der Schelm enttarnt sein.
faz.net/Axel Webers Rücktritt: Flucht aus der Verantwortung, 13.02.2011