Das Monopoly geht weiter
„Sie haben akzeptiert, wie nach seinen Vorschlägen ihr Sozialsystem umgekrempelt wurde. Aber sie nahmen es ihm übel, dass er nach der Karriere als Spitzenforscher und Spitzenberater noch Spitzenunternehmer werden wollte.“ Nicht wahr, oder? So besehen, wären ja Rürups Vorschläge zur Rentenreform ‚sauber‘! Denn nur der Wechsel im System machte ihn da verdächtig. Doch das System Rürup wäre ohne diesen ‚Wechsel‘ (nämlich auch seiner wichtigsten Propheten) gar nicht begreifbar. Wir sind hier einem Systemwechsel auf den Leim gegangen, eines, an dem sich eben nicht nur eine anonyme bürgerliche Klasse (neben einem Herrn Maschmeyer) mästen möchte, sondern eben auch ein Herr Rürup. Schließlich war und ist er dessen wichtigster Lobbyist. Was man („sie“?) ihm daher nicht übel nimmt („nahmen“), ist dieses System, dagegen dessen Desavouierung – im Nachhinein. Wer sind denn jene „sie“? Die Deutschen? Oder nicht doch nur das Finanzkapital? Herr Rürup (und wo ist eigentlich Herr Riester?), bitte gehen Sie zurück bis zum Anfang und ziehen Sie eine Karte. Oh, Pech gehabt. Alles verloren. Doch das Monopoly geht weiter. Nur eben die anderen machen das Geschäft. So ist Kapitalismus eben (auch). Nur ein wenig noch zynischer, nicht wahr?
faz.net/Bert Rürup:Der biegsame Ökonom, 13.02.2011
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[…] es zunächst so stark hat werden lassen – die „Macht der Masse“, d.h. recht eigentlich die anonyme Macht eines Kapitals, das selbst zu den (politischen) Formen seiner Macht Distanz zu wahren schien, […]
[…] eine gigantische Wachstumsbranche. Und wie die funktioniert, das konnten wir dieser Tage am Fall Maschmeyer-Rürup-Riester erfahren. Hier werden die Rentenansprüche der Sozialversicherten schamlos geplündert. Das ist […]