Adel verpflichtet
Wenn er richtig Glück hat, dann geht Guttenberg noch als der Lügenbaron II in die Geschichte ein. Doch muss er sich dann vorsehen. Er steht dann in der Pflicht, richtig gut, um nicht zu sagen: intelligent, zu lügen. Es wird sich noch erweisen, dass er diese Arbeit nicht in 7 Jahren selbst gemacht hat, für so dumm halte ich ihn eigentlich nicht, doch in 7 Jahren selbst hat machen lassen. Das hingegen scheint die Entlarvung, der er zu entgehen sucht. Denn dann wird’s richtig böse. Denn dann hat er nicht nur sein Mandat missbraucht, sondern auch sein Amt. Also trickst man rum. Tut dämlicher als man ist. Ködert die Kritiker mit wohlfeilem Material. Provoziert sie gelegentlich. Die Hauptsache man findet die ganze Wahrheit nicht. Und das wäre schon eine Form von intelligentem Lügen. Dennoch: auch das Publikum kann da mithalten. Bleibt ihm auf der Spur. Und wer das bedauert, der scheint nicht nur nicht zu begreifen, was Politik ist – Kampf, Klassenkampf, Intrigen nämlich -, sondern der scheint anzunehmen, dass das Volk blöde angelogen werden möchte. Mal abgesehen davon, dass Adel nun mal „verpflichtet“, nicht wahr?
faz.net/Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg: SPD vermutet „Ghostwriter“, 19.02.2011
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[…] Die Idee als Münchhausen II (im Witz 1 als Vorfahre mütterlicherseits) ist eigentlich von mir („Adel verpflichtet”). Müsste das nicht als Fußnote vermerkt […]