Mal als Prekariat, mal als ein Subjekt im Widerstand

Die Wege der Zensur erschließen sich einem nicht so ohne weiteres. Was genau stört wohl? Ist es die Anspielung auf das „Fleisch vom Fleische“, oder auf den Terrorismus, den ich da am Horizont schon sehe? Aber dann hätten sie auch den 1. Teil nicht senden dürfen?
Den 2. Teil hat die FAZ selbst nach zweimaligem posten nicht gesendet. Versuche es ein drittes Mal.

Mal als Prekariat, mal als ein Subjekt im Widerstand – Teil 1
Wenn solches möglich ist, dann bedeutet das, dass es schon länger „möglich“ war, somit auch schon im Einsatz. Vielleicht in einem weniger spektakulären Umfeld. Wir wussten es nur noch nicht. Und es zeigt weiterhin, dass der Widerstand gegen diese Welt, gegen eine, in der solche Techniken zum Einsatz kommen, wohl schon verloren war, bevor er überhaupt begann. Nicht verloren sein darf aber der Widerstand gegen die Folgen, die möglichen, die sehr wahrscheinlichen. Es darf nicht sein, dass die Welt irreversibel geteilt wird in die der Täter und die der Opfer – auf alle Zeit. Mag sein, dass der Widerstand nachzurüsten hat, er hat es, doch wird er es auch, wenn man ihn davon überzeugt, dass er vonnöten ist. Einrichtungen wie der Chaos Computer Club sind die Vorboten, dass sie auch zur Vorhut eignen, wird sich wohl bald erweisen. Sie werden den Geheimdiensten gleichen, so arbeiten wie die, sich tarnen wie sie. Dabei werden sie sich wandeln, aus eigenem Antrieb oder unter der Last eben dieses Gegners, der, der mit all seinen Möglichkeiten solch Widerstand zu brechen sucht. Wird ihn infiltrieren, benutzen, ihn damit aber bereichern und dem Gegner die Waffen zuführen. Ein Treppenwitz, dass so der Terrorismus gar wird wiedergeboren.

Mal als Prekariat, mal als ein Subjekt im Widerstand – Teil 2
Der islamistische Terror zeigt es: denn der ist Fleisch von deren Fleisch, Blut von deren Blut. Wir ahnen da eine Welt, die uns heute als Horrorkabinett vorschwebt, doch unseren Kindern als einzig schon vertraute vorkommen muss. Verlieren werden wir den Glauben, den immer schon falschen, wie den noch vor kurzem „richtigen“, den an eine übersinnliche Macht, wie den an die „Aufklärung“, wo doch die Aufklärung und Gegenaufklärung längst an die meta-irdischen, an des Menschen Hyper-Sphären delegiert ist. Finden muss sich darin ein Subjekt, das gerade dabei ist, sich heraus zu lösen, aus seiner materialen Wirklichkeit, wie aus seiner ideell-politischen Identität. Gescannt auf eine Festplatte womöglich, an eine Maschine angeschlossen – auf jeden Fall. Von der Maschine getäuscht und manipuliert – sehr wahrscheinlich. Ein Subjekt, voll des Wissens über seine technischen Möglichkeiten, unwissend aber ob seiner technischen Bedingtheit. Schalten – Abschalten, wie in einem neuronalen Stromkreislauf. So wird dieses Subjekt mal als Prekariat, mal als eines im Widerstand erscheinen. Im ultimativen, dennoch noch nicht verlorenen.

faz.net/Stuxnet: Angriff ist besser als Verteidigung, 18.01.2011

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  • Von 1000 Jahre – als wäre nichts geschehen am 3. Februar 2011 um 20:06 Uhr veröffentlicht

    […] Hafiz hat die Herrschenden seiner Zeit auf eine derart kluge Weise vorgeführt, dass deren Nachkommen den Gehalt dieser Angriffe heute noch nicht begreifen, hingegen aber die Völker umso besser. 1000 Jahre, als wäre nichts geschehen, und das ist der Punkt: Mit Hafiz wissen wir, dass nichts geschah, was ihn obsolet werden ließe. Goethe hingegen versinkt mit dem Ende der Aufklärung, wo die Moderne selbst diese verrät. […]

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