Der Schmutz des Klassenfeindes

Der Schmutz des Klassenfeindes
„Eine Umverteilung des Reichtums, der durch dieses Protokoll erreicht werden soll, ist schlichtweg eine Kapitulation vor dem Sozialismus“. Es dürfte diesen konservativen Klimaleugnern doch eigentlich bekannt sein, dass ihre „Sozialisten“, die, die da 89 gescheitert sind, diesbezüglich genauso konservativ, sprich: antiökosozialistisch, eingestellt waren. Was im Übrigen der Grund dafür gewesen sein dürfte, dass sie scheiterten. Nein, nicht weil sie damit die Welt ebenso verschmutzten wie ihr „Klassenfeind“, daran leider nicht, sondern weil sie damit deren Schmutz, sprich: die Ideologie der Marktwirtschaft, einzogen, wie der Süchtige den Opiumrauch. Es ist diese konservative Welt, die da gerade untergeht, mit dem Klimawandel. Wie der Ertrinkende am Strohhalm, so kleben sie an den Gründen ihres Profits. Nur diese „Gründe“ trocknen aus, bzw. schwimmen weg. Doch statt Einsicht kommt die Aggression, gegen die, die nicht noch einmal Opfer des Kolonialismus werden wollen, die darunter leidende 3. Welt. Und ja: in diesem Sinne könnten sie sogar recht haben, diese Konservativen, nämlich indem dieser Widerstand als sozialistisch denunziert wird, wird er ganz sicherlich zur Reserve einer sozialistischen Bewegung, einer hoffentlich geläuterten dann. Nur weiter so!

Die Form der Machtausübung
@bujtor: Ich sprach von „geläutertem Sozialismus“. Das Synonym dafür wäre „verfeinerter Sozialismus“. Und das stelle ich mir als Ergebnis gerade der gegenwärtigen Krise des Kapitals vor, denn die Krise des Sozialismus ging dem nur voraus, sozusagen – im Vorgriff auf das eigentliche Problem, nämlich der Notwendigkeit der Überwindung der Form der Machtausübung in der Klassengesellschaft. Der Sozialismus adaptierte Formen der kapitalistischen Machtausübung, insbesondere die der „Diktatur“. Marx sprach von der Klassendiktatur, ein zugegeben noch recht abstrakter Begriff, der zudem noch stark von der französischen Revolution geprägt war, einer bürgerlichen Revolution. Denn auch die Pariser Kommune, die sog. erste Arbeitermacht, stand noch sehr unter dem Eindruck der Formen bürgerlicher Machtausübung. Die Elemente der Demokratie, der Volksdemokratie, wie allgemeine Wahlbarkeit wie Abwählbarkeit, gerade der Beamten, zum Beispiel, waren noch reichlich unterentwickelt. Wenn sich solches dann unter den Vorbedingungen einer zaristischen Diktatur zur Parteidiktatur konkretisiert, weil die Beamten sich nämlich ungern abwählen lassen, dann lag das ganz im Sinne dieser historisch noch nicht überwundenen Logik.

faz.net/Klimakonferenz: Ungewisse Schlussphase in Cancún, 08.12.2010

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2 Trackbacks

  • Von „Die Verdammten“ - international und hauptsächlich weiblich am 10. Januar 2011 um 19:20 Uhr veröffentlicht

    […] nicht heraus gewachsen zu sein, sind es, die den Unterdrückten den Terror gelehrt haben. Auf das Massaker an den Pariser Kommunarden folgte Marxens Theorie von der Notwendigkeit der Diktatur des Proletariats. Auf das maschinelle […]

  • Von Das als gemeingefährlich überführte Privateigentum am 14. Januar 2011 um 15:01 Uhr veröffentlicht

    […] nur all zu gut passt, sei dabei nur angemerkt. Viel wichtiger aber ist, dass diese Hysterie das Eigeninteresse der Klimaskeptiker übertönt. Es geht um nichts anderes, als um die Verteidigung der Rechte des Kapitals, welches die […]

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