Den „Kristallpalast“ unterirdisch verlegen

Den „Kristallpalast“ unterirdisch verlegen
Die Bourgeoisie höchstpersönlich gibt sich die Ehre und besichtigt die Front, von der Perspektive einer Hardthöhe aus, selbstredend. Wir werden sie wohl weiterhin hinter den Barrikaden, oder sollte es heißen vor den Barrikaden?, vermissen. Das machen die bezahlten Gewährsleute für sie. Jetzt fehlt mir nur noch Sloterdijk, ihr Hofnarr, pardon: Hausphilosoph, zu ein, um dem Ganzen seine höhere Weihe zu verleihen. Vielleicht spendet er sogar mal was für (was er bei seiner Steuererklärung dann aber ganz sicher nicht vergessen wird abzusetzen). Wie könnte man das Projekt denn nennen, Herr Sloterdijk? Vielleicht: die Verlegung des Kristallpalastes unter die Erde. Damit er von den modernen Vandalen nicht als solcher so schnell erkannt werden kann. Oben kann man dann ein paar ärmliche Hütten drauf setzen, die den Anschein erwecken, als wäre da die Meute schon durchgezogen. Die geplanten 500 Millionen wären sowieso sinnlos verpulvert gewesen, bzw. dem Steuerzahler aufgedrückt worden.

faz.net/Neue Unterstützerriege: Manager ergreifen Initiative für „Stuttgart 21“, 05.11.2010

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3 Trackbacks

  • Von Kleinbürgerlicher Appendix am 29. März 2011 um 13:31 Uhr veröffentlicht

    […] weniger vom Wert derer zehrt, die ihn erarbeitet haben, könnte man sinnvollerweise streiten. Stuttgart 21 ist auch ein Symbol dafür, wie hier Wert verzehrt werden soll, durch ein ausgesprochen hungriges […]

  • Von Der Kosmos ist nur dialektisch zu begreifen am 11. April 2011 um 14:13 Uhr veröffentlicht

    […] geht durch das Subjekt hindurch. Sie wird durch das Subjekt durchschienen. Nicht wir leben in einem „Kristallpalast“, wie Sloterdijk wenigstens für die westliche Welt anzunehmen wünscht. Wir sind der Kristall in […]

  • Von Marx gegen Proudhon, oder: Wo die Götter Getriebene sind am 9. Januar 2012 um 16:28 Uhr veröffentlicht

    […] – in eines Alberichs „Unterwelt“ – verbannt werden. In Wotans davon sauber abgetrennten „Kristallpalästen“ flanieren die Götter als nur noch konsumierende „Weltbürger“, umringt von virtuellen […]

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