Vermeidungsindustrie

Vermeidungsindustrie
Wenn ein Großer spricht wie ein Kleiner, dann ist was faul. Die chemische Industrie kann sich nicht losgelöst betrachtet sehen von der Energiegewinnung, so wenig wie von der biotechnisch modifizierten Agrarindustrie, oder Gesundheitsindustrie. Die chemische Industrie selber liefert morgen vielleicht (hoffentlich) die Rezepte für eine alternative Energiegewinnung, nicht nur Einsparung. Ich denke da zum Beispiel an die Umwandlung von Abgaswärme in Arbeitsenergie.
Eben: „Chemikalien bestimmen oft Wertschöpfungsketten weit über die Chemie hinaus.“ Aus solch selbstbewusstem Munde sollte man eigentlich weniger Lobhudeleien auf die Verlängerung der Laufzeiten der Atomindustrie hören, als eben Vorschläge dahingehend, wie diese abzulösen wären. Recht bald, und durch eigene Innovation. Konservativ wird die bestehende Wertschöpfungskette aber einfach nur hingenommen. Scheinbar sind die Profite hieraus immer noch ordentlich, so ordentlich, dass das Gejammer über zu hohe Energiepreise mehr als verdächtig ist. Kann es sein, dass sich die Giganten der chemischen Industrie mit den großen Vieren der deutschen Energieindustrie auf ein Vermeidungskonzept diesbezüglich arrangiert haben? Dann wäre auch die chemische Industrie wohl eher eine Vermeidungsindustrie.

faz.net/Im Gespräch: Jürgen Hambrecht:„Wir sägen an dem Ast, auf den wir klettern wollen“.03.09.2010

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