„Die Sehnsucht nach der heilen Welt“

„Die Sehnsucht nach der heilen Welt“
Maizière hat die Sache fast auf den Punkt gebracht. Es ist allerdings mehr als Sehnsucht, denn Hass auf jeden, der diese Harmonie zu stören sucht. Doch Kapitalismus ist per se die Anwesenheit von Parallelgesellschaft(en). Marx bezeichnete im Kommunistischen Manifest das Proletariat geradezu als eine andere Nation innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft. Und das ist es auch, was der herrschenden bürgerlichen Klasse, und hier gehört der bürgerliche Feminismus hin, an den Muslimen so stört: ihr mangelndes Bekenntnis zum bürgerlichen Staat, dessen Integrität. Das Jakobinertum mag von dieser Krankheit auch befallen gewesen sein, war es doch die erste und solchermaßen radikalste Klassenbewegung des Bürgertums (wenn man von der englischen Bewegung der Chartisten, jener proletarischen Bewegung im bürgerlichen Gewande, mal absieht). Doch Frau Schwarzer steht nicht in der Tradition des Jakobinertums, sondern eines radikal gewordenen Bourgeois. Und dieser ist heute alles andere als revolutionär, also jakobinisch. Er ist konterrevolutionär bis bigott. Und dieser Hass auf das Kopftuch der muslimischen Frau hat auch was bigottes, ja geradezu verräterisch konkurrenzbehaftetes. Die verschleierte Muslima entzieht sich nämlich auch den Einflüssen des Feminismus‘.

faz.net/Alice Schwarzers Islamkritik:Dem siegreichen Feminismus ist die Minderheit egal, 23.09.2010

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  • Von Perlen vor die Säue… am 19. Oktober 2010 um 22:24 Uhr veröffentlicht

    […] Frau Schwarzer. Auch diese denkt, sie könne den einen Rassismus mit dem anderen bekämpfen. Eines Frau Schwarzers Feminismus mag in Bezug auf den männlichen Chauvinismus, den sie vorgibt zu bekämpfen als antirassistisch […]

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