Wie diffus ist denn der Antikapitalismus bei den Jusos?

Wie diffus ist denn der Antikapitalismus bei den Jusos?
Richtig ist, dass diese Partei nichts anderes ist als eine Sammlungsbewegung, in der auch Leute sein werden, die Stalin immer noch als Vorbild für sich betrachten, wie im Übrigen noch Millionen von Menschen im postsowjetischen Russland. Der Großteil hingegen kann mit dieser Frage schon gar nichts mehr anfangen, genauso wenig wie mit der Frage nach den 30000 ermordeten Pariser Kommunarden. Sie wissen nichts davon, und sie glauben auch nicht, davon was wissen zu müssen. Zur Stasi wie zur DDR bekennen sich vermutlich nur Anhänger der ehemaligen SED, bzw. noch existierenden DKP. Nicht wenige von diesen sind gerade aus diesem Grund erst gar nicht der „Linke“ beigetreten, obwohl sie ansonsten von dieser Partei wenig trennen mag. Revolutionäre Marxisten, maoistisch orientierte Marxisten-Leninisten, oder auch Trotzkisten haben dieses Regime schon immer als antikommunistisch angesehen, und nicht wenige von diesen sind gerade deshalb Mitglied bei der „Linke“, obwohl sie eine Menge trennt von dieser Partei. Hinzu kommen frustrierte Sozialdemokraten, denen die Richtung der SPD seit Hartz-IV nicht mehr schmeckt. Der kleinste gemeinsame Nenner ist ein diffuser Antikapitalismus – bestenfalls. Aber wie diffus ist denn der Antikapitalismus beispielsweise bei den Jusos?


faz.net/Parteien: Wo die Linke steht, 15. 07.2010

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