Fit gemacht – für die letzte Schlacht

Fit gemacht – für die letzte Schlacht
„Wenn die Bürger plötzlich das Vertrauen in die Staatsfinanzen verlören, könnte die letzte, finale Welle der Krise anstehen.“ Es geht also nicht um die reale, sondern um die fiktionale Wirklichkeit. So ernst ist es bestellt um das „alternativlose“ System Kapitalismus? Mehr als dies spiegelt sich darin die Wahrnehmung der Gewichtung im realen Klassenkampf. Der Bürger, das heißt: der Investor und potente Konsument, der Geldbürger, wird gegen die breiten Massen in Stellung gebracht, vorausgesetzt der Lohnarbeiter schafft möglichst billig für den Weltmarkt. Und das ist es auch, was die Amerikaner so hysterisch werden lässt – und so arbeitnehmerfreundlich: Deutschland geht in die Exportoffensive, mitten aus der Krise heraus, Richtung China. Daher des Konkurrenten Sorge um den Lebensstandard der Deutschen, je höher dieser, desto schlechter für den deutschen Konkurrenten. Und deutscherseits werden die wirtschaftlichen Daten schön geredet – um 4 % soll sie wachsen, die Wirtschaft, weltweit -; und dazu bedarf es neuer Mittel, nicht einen höheren Lebensstandard für die Massen. Zu diesem Zweck wird der Haushalt der Bundesregierung gerade fit gemacht. Die deutsche Wirtschaft fordert die letzten Reserven, für die letzte Schlacht.

faz.net/Konjunktur:Runter vom Gas, 22.06.2010

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