Geschmacklos
Ich entdecke zunehmend Parallelen zum Niveau der Leserkommentare in der „Die Zeit“, das scheint u.a. daran zu liegen, dass sich hier seit neuestem „Springer“ von dort herum treiben. Ich halte es für extrem geschmacklos (für unerträglichen Nationalismus allemal) sich mit Griechen hier persönlich auseinander setzen zu wollen, so als wären diese als Person für das zur Verantwortung zu ziehen, was deren Regierungen, bzw. deren Machthaber, zu verantworten haben (nicht wenige Griechen haben wegen diesen ihr Land schon vor langer Zeit verlassen) – unter Duldung, wenn nicht gar massiver Förderung des internationalen Finanzkapitals, also auch des deutschen. Wer und warum hier jemand in Griechenland Urlaub macht oder nicht, gehört nicht in einen seriösen Diskurs, und wer sich von einem Taxifahrer bescheissen lässt (Entschuldigung für diesen Kraftausdruck), gleich wo auf dieser Welt, gehört wohl nicht zu den „klugen Köpfen“, von der die FAZ behauptet, dass sie diese als Leser hätte. Ich hoffe daher, dass wir wieder zurück finden, zu sachlichen Auseinandersetzungen, solchen, die wir vor allem mit unseren eigenen Machthabern zu führen hätten, also jenen, die uns gerade jetzt und hier über den Tisch ziehen.
faz.net/Europas Defizite: „Griechenland braucht keine Umschuldung“, 23. 05.2010