Der Euro auf der Schlachtbank
Die, die gegen Griechenland und damit gegen den Euro wetten, kennen das System, das bürgerliche, besser, als diese offenbar nur kleinbürgerliche Regierung. Das Gepokere zieht nicht, man nimmt es ihnen nicht ab, dass sie Griechenland (eigentlich gar nicht) helfen wollen. Das Ende der Spekulation, welche da in Psychologie (statt in ökonomischer Theorie) macht, scheint durch die Spekulation selbst herbei geführt. Ein Déjà-vu mehr für das Kapital: sind es doch immer die Totengräber in seinen Diensten, die es begraben. Die Konsummassen kann man vielleicht verschaukeln, mit Abwrackprämien u. dgl., aber die Börsenspekulanten? Das sind Vollprofis, die gelernt haben, wie man das System mit dem System schlägt; und ein Soros ist ihr Prophet. Dass der Kapitalismus dadurch zerstört wird, stört diese Leute nicht, denn ihr Reichtum ist ihnen Kapitalismus genug. So verwickelt sich das Kapital in seine eigenen Fallstricke. Der Euro, angetreten, dem Dollar die Stirn zu bieten, bzw. auch um Deutschland so wieder zur Großmacht zu verhelfen – nachdem der gute Soros beim britischen Pfund schon mal ganze Arbeit geleistet hatte -, wird nun zu seiner ersten wahren Schlacht geführt. Ob er sich dort tapfer schlägt oder selbst geschlachtet wird, entscheidet sich dieser Tage.
faz.net/Griechenlands Schuldenkrise:Im Sumpf,22.04.2010
Ein Trackback
[…] (der Gläubiger finanziert im Schuldner seine eigene Ohnmacht) und somit der Tanz zwischen den zwei Währungen „ewig“ zu währen scheint. (Letztlich finanziert Deutschland so die Kriege der USA, welche ja […]