Archimedisches Prinzip zur Verhinderung eines Weltenuntergangs

Archimedisches Prinzip zur Verhinderung eines Weltenuntergangs
Erst wenn „die Erben des Untergangs“ (Oskar Maria Grafs gleichnamiger Roman) in „improvisierten Lagern, in Verschlägen aus Pappkartons, Lumpen und Wellblech…“ campieren, wird die Welt berührt sein. So wie Oskar Maria Graf das Szenarium eines nicht enden wollenden 3. Weltkrieges beschreibt (er schrieb den Roman mitten im 2. Weltkrieg, welch makabre Prophetie!), scheint es in Haiti nun auszusehen. Ein irreversibler Zusammenbruch staatlicher Strukturen – vergleichbar mit Somalia -, ist doch die beste Bedingung dafür, dass sich in der schlimmsten Not der EINEN, genügend ANDERE bereichern – Erdbeben und Gold, für arm und reich, welch treffender Metapher. Und doch bringen solche Katastrophen, selbst in Miniaturausgaben – wie in Haiti – das ganze System ins Wanken. Die Menschen können sich einstweilen schon mal vorstellen, was es bedeutet, wenn nicht mehr 600 000 sondern 600 000 000, dann aber weltweit, vagabundieren. Der Zusammenbruch nicht nur einzelner staatlicher Strukturen, sondern eben der Kollaps des Systems stände an. Die hektischen Bemühungen der USA, Haiti eben nicht untergehen zu lassen, könnte als Indiz dafür gewertet werden, dass man auf die Wirksamkeit eines „archimedischen Prinzips“, auch und gerade zur Verhinderung eines Weltenuntergangs, spekuliert.

faz.net/Wiederaufbau auf Haiti:Kriminelle Vernachlässigung, 01.04.2010

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