Ein Beitrag, der der FAZ definitiv nicht gefällt, poste ihn nun ein 2. Mal
Verbindung wie Trennung – gleichermaßen existenzgefährdend
In der bürgerlichen Gesellschaft sind Ehe und Karriere (nicht mehr nur in der Form des „versorgt-seins“ des Einen durch den Anderen) synonym zu verstehen, so wie Liebe und Sex in der patriarchalischen Klassengesellschaft, nämlich janusköpfig. Sex nur unter der Bedingung der Liebe, Liebe nur in der bürgerlichen Ehe, Ehe nur, bzw. eben als Karrierebedingung, als kleinste Zelle der bürgerlichen Gesellschaft eben, oder auch: als einzig akzeptiertes gesellschaftliches Bedingtsein, ansonsten nur individuell erachteter Existenz. Das solchermaßen an ein anderes gekettete Individuum erfährt so auch eine doppelte Hölle. Die patriarchalisch-bürgerliche Liebe, nämlich die damit einhergehende Einschränkung in Bezug auf Selbstbestimmtheit, schützt insofern vor der Isoliertheit (nicht vor Einsamkeit!), als dass das Individuum, eben nicht „aufgehoben“ wird, wie z.B. in der Form einer höheren gesellschaftlichen (Klassen-)Organisation, worin es seine gesellschaftliche Wesenheit substituiert, sondern ausgelöscht, durch lebenslange und solchermaßen bedingungslose Verknüpfung zweier ansonsten nicht lebensfähiger Entitäten. Verbindung wie Trennung gestalten sich gleichermaßen existenzgefährdend, wie auch eine (gesellschaftliche) Subsistenz erst gar nicht möglich wird.
faz.net/Häusliche Gewalt:Es kann sein, was nicht sein darf, 29.03.2010