Fette Beute

Fette Beute
@Schoenbauer: Wie es im Moment aussieht, stirbt der Staat nicht aus, sondern pervertiert zunächst noch mal richtig. Seine sog. „wohlfahrtsstaatlichen“ Elemente werden entfernt und der Repressionsapparat, welcher teilweise jetzt schon privatisiert ist (man schaue sich nur den Spionageapparat an, den gewisse Dax-Unternehmen unterhalten!), verselbständigt sich vollständig und wird so ganz nebenbei zu einem lukrativen Geschäft.

Daneben bemächtigt sich die Bourgeoisie des noch notwendigen bürokratischen Apparates ganz direkt, ohne das Dazwischenschalten einer politischen Klasse. Ein solcher Staat verliert die Sympathie der Massen, gerät in eine Krise und wird reif für eine Revolution. (Am Beispiel Griechenlands können wir das gerade studieren. Dort ist die herrschende Klasse – nicht nur die „politische Klasse“ – vollständig desavouiert – „Sozial“-Staat heißt dort: Ihr Hunde, bereichert euch! -, sodass ein solches Szenarium in den Bereich des Möglichen gerückt ist. Mindestens aber wird der „Aufstand“ dort zum Dauerzustand.)

Vorausgesetzt diese Revolution findet statt, besteht wieder Hoffnung auf ein Absterben des Staates. Dies aber nur, wenn bis zu dessen Ende der Klassenkampf erbittert geführt wird, denn solange noch irgendwo ein Staat existiert, gleich ob mit oder ohne legalem Finanzamt, er ist nur noch ein Bereicherungsinstrumentarium für die Herrschenden, nicht mehr, nicht weniger! Und wer verzichtet schon freiwillig auf solch fette Beute. Und das wird daher insgesamt keine rosige Zeit und es ist auch keine schöne Sache, um die es da geht, nur eine notwendige eben, und es werden viele Menschen dabei umkommen, gleich ob sie sich einem solchen Staat widersetzen oder sich diesem beugen.

faz.net/blogs/stuetzen/archive/2010/02/03/von-primaten-menschen-und-ekelgrenzen

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