Pyrrhussieg

Pyrrhussieg
Der Ölschock 1975 war nicht so nachhaltig, dass er als erste Warnung begriffen worden wäre. 30 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges, welche man bis dato noch als Wirtschaftswunderjahre verklärt hatte, zeigte sich nicht nur, dass Kapitalismus immer noch so tickt, wie wir ihnen kennen, nämlich so, dass er mal locker vom Hocker 100 Millionen Menschen (die Toten zweier Kriege inkl. den der sog. 1. Vogelgrippe) – als „Krisenfolge“ – auslöscht (und cool den finanziellen Schaden überschlägt), sondern, dass er auch ganz anders sein kann, geradezu provokant zivil daher kommend, auf seinen Budapestern, im Angesicht der nun folgenden Gefechte. Noch niemand damals konnte so richtig begreifen, dass dieses Ende naht, noch dass es mit dem der Herrschaft über das Öl zusammenfallen werde, und noch weniger, dass es das Ende der Realwirtschaft bedeuten könnte. Die jetzige Krise ist keine Krise d e r sondern f ü r die Realwirtschaft, nicht Ausdruck von Mangel an Rohstoffen, sondern von Überfluss – an Geld. Geld schaffen, nicht Güter und Dienstleistungen, das ist die Aufgabe jener „Finanzindustrie“, die damit keinen Zweifel lässt, dass sie so nicht nur die (schmutzigen) Bataillone der Arbeit besiegt, sondern vor allem dann die nadelgestreiften. – Pyrrhussieg!

faz.net/Bruttoinlandsprodukt: Rekordminus für die deutsche Wirtschaft, 13.01.2010

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