Nadelöhr
ist das Nadelöhr, durch das auch ein evtl. EG-Beitritt der Türkei zu gehen hat. Wäre Griechenland draußen, wäre die Türkei vielleicht nur höchst erfreut.
Dass die Niederschlagung des längst begonnenen Aufstandes dort keine reine Spekulation mehr ist – seitens einer europäischen Interventionsmacht – (vgl.Europas erster Sündenfall), erhält auch durch das sich hartnäckig haltende Gerücht, nämlich dass längst ein Expertenteam bei der EU angesiedelt sei, das sich ausschließlich – vorläufig noch theoretisch – mit der offenbar brennenden Frage der Aufstandsbekämpfung beschäftigt, weiteren Auftrieb. Der Lissabon-Vertrag dürfte auch dafür die wichtigste rechtliche Grundlage gewesen sein. Und wie brennend das sein wird, zeigen uns nicht nur die Flammen in Athen und anderswo, sondern genau diese Zahlen, superheiße Zahlen.
Dieser Zustand ist nicht mehr oder weniger prekär wie in Portugal, den baltischen Staaten und Ungarn, und doch ist Griechenland der bislang östlichste und solchermaßen auch strategisch wichtigste Grenzpfosten. Nicht nur die Migrationsströme aus Nord, Süd, Ost, ja West werden dort kanalisiert, sondern auch eine Aufstandsbekämpfung, soweit sie von den Kernländern fern zu halten ist, lokalisiert – mit viel Geld ganz sicherlich.
faz.net/Staatsdefizit: Der griechische Patient, 15.12.09
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[…] Tsunami auf uns zurollen, zunächst noch ausgehend von Griechenland (siehe mein Beitrag: „Das Nadelöhr“zum „Der griechische Patient“), denn nach meiner Kenntnis ist eben nicht nur das griechische […]
[…] keine Gedanken mehr zu machen. Die einzige Frage bleibt: was darf es kosten? So oder so steht ein Aufstand vor der Tür, das darf es nicht kosten! (Griechenland ist nicht Argentinien, und ein IWF wird von […]
[…] – hierfür zuständig. Griechenland wird der Testfall für eine europäische Eingreiftruppe (Bürgerkriegstruppe) neueren Typs. Jeder Tag, an dem hier gestritten wird , über die Schuldenregulierung – […]