Im falschen Film
„Das Fest“ – den Film habe ich zufälligerweise auch gesehen. Kein schlechter Vergleich. Für einen Moment dachte ich, ich wäre im falschen Film.
Die „(Nicht-)Gutmenschen“ unter sich
@Weichberger: Die Leser scheinen zu spüren, wie vieldeutig mein „im falschen Film“ ist, daher die Abstrafung. Selten erlebe ich einen Diskurs, der das Konstrukt: menschliches Bewusstsein = ideologisches, so deutlich macht. Ideologie diesmal aber nicht als eindeutig falsche – im Sinne von „Nichterkennung einer Matrix“, durchaus im Sinne der Matrix-Trilogie -, sondern als Verkennung des eigenen apologetischen Bewusstseins. Wir sind alle Betroffene, also reagieren wir auch betroffen, daher nicht „falsch“ aber vordergründig. Entweder befürchten wir unseren Lebensstandard oder den für unsere Kinder zu verlieren. Das ist der – sich ausschließende – geteilte Horizont eines jeden hier. Das Thema Umweltverschmutzung, als -Katastrophe gar, verliert völlig an Bedeutung gegenüber der Frage: wo stehe ich selber mit meinen Interessen. Die Argumente sind mehr als fragwürdig da beliebig. Die üblichen „Nicht-Gutmenschen“ beschweren sich über den Mangel an Interesse der Herrschenden bzgl. der sozialen Nöte, die da angeblich oder vorgeblich durch die Klimadebatte unter den Tisch gekehrt werden. Jede Wette, wenn ich morgen in einem anderen Kontext, genau diese sozialen Rechte wieder einklage, bekomme ich von den gleichen Leuten zu hören, dass ich wohl ein „Gutmensch“ sei.
faz.net/Lehren aus Kopenhagen: Erspart uns doch endlich den Kitsch!, 19.12.09