Eine Frage der Strategie nicht der besseren Moral

Eine Frage der Strategie nicht der besseren Moral
Es ist nicht zu beweisen, noch zu entkräften, dass eine RAF für diese Tat (nicht für eine solche Absicht!) verantwortlich ist, aber technisch besehen, war sie für sie um einige Nummern zu groß. Gerhard Wisniewski hat ziemlich detailliert beschrieben, warum er das auch nicht für sehr wahrscheinlich hält. Nur ein Täter, dem aus welchen Gründen auch immer freie Hand gelassen worden war, konnte diesen Mord, so wie er geschah, überhaupt durchführen. Eine RAF hingegen hatte diese „freie Hand“ nicht – nur bei ihrem Selbstmord im Gefängnis (und hätte man ihr dies gestattet, wäre das auch eine Art „Auftragsmord“). Ein („linkes“) Märchen ist allerdings auch, dass Herrhausen ein sog. „Guter Banker“ gewesen sei, im Gegensatz zu jenen „Bad Boys“, genannt Ackermann und Co.. Mittels der Strategie des Schuldenmoratoriums für die 3. Welt, wollte er seine Hauptkonkurrenten USA, Japan, u.a. (!) massiv schädigen, denn die Deutsche Bank hatte vorgesorgt („Das RAF Phantom“). Ihm lag nichts an der 3. Welt, sondern daran mit dieser noch Geschäfte zu machen, und sei es auch zunächst mal über den Weg der Entschuldung (nur Schuldentilgung ist im kapitalistischen Sinne, insbesondere dann, wenn neue Schulden gemacht werden sollen, nicht wirklich produktiv).

faz.net/Alfred Herrhausen: Der ungesühnte Mord, 30.11.09

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