Die Bahnsteigkarte und die Vernebelungstaktik
Schon Sloterdijk war bemüht, seinen naiven Neoliberalismus als revolutionär-naiv zu verBlümen – als bürgerlich doch. Nun, wir wissen, dass wir Deutschen uns um ein Bahnsteigticket bemühen, wenn wir eigentlich Revolution machen wollten, so meinte ein gewisser Lenin jedenfalls. Und genau so sieht auch dies hier aus, verdeckt hinter didaktischen Spruchbändern, damit auch diese von einem Mittelschüler im Sozialkundeunterricht noch erkannt werden, marschiert da die bürgerliche Revolution, die naiv-neoliberale. Dieser Autor nun, Paul Kirchhof, scheiterte bekanntlich schon, mit seiner Steuerrevolution, bevor er sich das Ticket nach Berlin hat kaufen müssen. So mäßigt er sich jetzt. Steuern wollten wir doch zahlen, nur lenken lassen nicht mehr. Nur wohin Milliarden gelenkt werden, die eigentlich von den Millionären gezahlt werden sollten, wissen wir seit jenem BND-Streich um das Fürstentum Liechtenstein. Und auch, wie viel Macht diese Lenker haben, zeigt uns das Finanzministerium in der Sache Zumwinkel. Bleibt nur die Frage, ob das schon absolute Macht ist, also einen Bürgeraufstand eigentlich rechtfertige, oder eben nicht genau jene unheimlich-heimliche demokratisch-bürgerliche Macht, die sich da so frech des Staatsapparats bedient?
Arbeitspflicht und Wohlstand für alle?
@Lücke: Ist Ihnen (und der werten Leserschaft, die Redaktion natürlich nicht ausgenommen) eigentlich bewusst, dass Sie hier ganz offen für einen NS-Staat eintreten, (Arbeitspflicht und Wohlstand für alle), jenen aus den „30er Jahren“? Wenn Sie so etwas tun, dann bitte haben Sie wenigsten den Mut, für Ihre Behauptungen „Wohlstand für alle“ , „effiziente Staatswirtschaft“ den Beweis anzutreten, und sich nicht hinter formelhaften Propagandaparolen zu verstecken. „Effizient“ war jene Wirtschaft, die staatliche inbegriffen, die auf den Krieg vorbereitete, gleiches galt für die „Arbeitspflicht für alle“. Dass dann am Ende einige von diesen in gewissen Lagern von jener Arbeit „frei gemacht“ wurden (um frei zu sein für Sklavenarbeit), sollte dann aber nicht unerwähnt bleiben. Ich bin erstaunt, dass in der FAZ solches nicht mal kommentiert, geschweige denn „zensiert“ wird, so wie ich das kenne, wenn ich gewissen bekannten Herren den „Antisemitismus“ nicht vergessen möchte.
faz.net/Sloterdijk-Debatte: Die Steuer ist ein Preis der Freiheit, Von Paul Kirchhof, 07.11.09
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[…] Zeigen Sie mir bitte auch nur eine einzige Stelle, wo ich „Sprechblasen der Herren Marx, Engels, Lenin und Stalin ungeniert als (meine) eigenen aus(ge)geben“ hätte! Und wenn das alles ist, was Sie […]
[…] sein werden, wage ich nicht zu berechnen, denn ich weiß natürlich nicht, wie viele davon in Steuerparadiese transferiert werden. Aber so oder so: es bleibt dann im Wirtschaftskreislauf. Und selbst wenn es […]