Kapitalistische Krise weil kapitalistischer Staat
Da ist doch wieder mal so ein richtig neoliberaler Beitrag, fast hätte man sie vermisst. Und auch der alte Trick, d e n Staat zu erfinden, ist eben nicht neu. Reden wir doch besser vom kapitalistischen Staat, dann bekommen wir auch wieder eine kapitalistische Krise. D e n Staat gibt es nicht, das ist eine faule Abstraktion, ein Mythos, um die dahinter liegenden Klassenverhältnisse zu verschleiern. Der Staat ist das Herrschaftsverhältnis auf der politischen Ebene, wie es in der wirtschaftlichen schon vorgezeichnet. Manipulationen von den politischen Akteuren fungieren nicht wie eine Verschwörung, sondern wie eine Dienstleistung, Dienstleistung am Kapital. Wenn der Staat mit der Börse munkelt, dann macht er das nicht, weil er sich verselbständigt hätte, nein, weil er der Kumpane der Börse, wie des Kapitals ist. Der Staat ist als Institution Insider in diesem Geschäft, nicht nur gewisse korrupte Politiker sind das. Selbst wenn wir sie alle gehängt hätten – vor der Krise, all die nun bekannt Gewordenen -, es wäre nicht anders gelaufen.
http://www.faz.net, Zukunft des Kapitalismus (15): Haben wir denn im Kapitalismus gelebt? – 03.08.09