Radikale Kampfformen oder radikale Inhalte?

Radikale Kampfformen oder radikale Inhalte?
Die Formen der Auseinandersetzung zwischen Kapital und Arbeit sind nur bedingt ein Maßstab dafür, inwieweit auch die Inhalte entsprechend radikal sind. Betriebsbesetzungen, Entführungen von Manager, Betriebsverwüstungen und nun die Drohungen ganze Werke in die Luft zu sprengen, klingen zunächst mal für einen hart geführten Klassenkampf, sind aber doch in Wahrheit nur ein Beleg für die Aussichtslosigkeit eines Kampfes, an dessen Ende nämlich der Jobverlust stehen wird. Wenn der Kapitalismus als alternativlos betrachtet wird, kann man ihn tatsächlich nur zum Teufel wünschen, oder ihn in die Luft sprengen. Sollte man die Alternative erkennen, am Ende des Tunnels, nämlich eine neue Gesellschaft, eine, die Kapital und Arbeit nicht mehr kennt, die keine Produktion für den Markt mehr vorsähe, somit auch keine Spaltung der Arbeit in Arbeitslose und Noch-Beschäftigte/Prekariat, dann wären die Formen des Kampfes womöglich nicht weniger radikal, diese gingen aber dann von einem verzweifelten Kapital aus. So kann das Kapital sich zurück lehnen und die erpressten Abfindungen zahlen, die Gesellschaftsordnung bleibt ihnen erhalten, die, die ihnen weiterhin Einnahmequellen aus der Arbeit erschließen wird, aus der Ausbeutung der Arbeit.

faz.net/Abfindungen durchgesetzt: Sprengdrohung: Mehr Geld für französische Arbeiter, 17.07.09

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