„Es lässt sich offensichtlich nicht verhindern“

„Es lässt sich offensichtlich nicht verhindern“
Das Kapital reaktiviert sozialdarwinistische Prinzipien immer dann, wenn seine darwinistischen obsolet zu sein scheinen. Die evolutive Seite, die Wachstumsgesellschaft, das Grundparadigma der Moderne, ist auch verankert in der modernen Politik, im Begriff von Demokratie und Gleichheit. Kein Wunder also, wenn hier ein „Antiwachstumswissenschaftler“ genau dieses Prinzip, das letztere, das der Gleichheit, aus dem Grundgesetz verbannt sehen möchte, nicht ahnend, dass damit auch das erstere verloren geht. Vor dem Kapital scheinen wir alle gleich. Gleich die Konsumenten, wie die abstrakte Arbeit, so wie jenes abstrakt Dingliche, dieser Entität, in der sich das Kapital immer wieder manifestiert: die Ware. Vor dieser nur sind wir gleich. Kippt die Gleichheit dort, verweigern wir der Ware ihren Tribut, zeigt sich, dass das nur begrenzt gilt, dann stürmt alles zum Appell, um den Marschbefehl (gen Westen) entgegen zu nehmen, in Richtung jener Kristallpalastisierung, die unser „deutscher Philosoph“ Sloterdijk im „Innenraum des Kapitals“ ausgemacht haben möchte. Der Innenraum aber, ist der des Wertes, und schwups kommt der Sozialdarwinismus zum Vorschein, jener, der auch „Unwerte“ erkennt, denn „es lässt sich offensichtlich nicht verhindern“.

faz.net/Demographiepolitik: Herr Minister, wir schrumpfen! – 01.07.09

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