Merkwürdige Interessenidentität

Merkwürdige Interessenidentität
Die arabische Welt, bzw. ein Teil von ihr, scheint von der Annahme auszugehen, dass die Präsidentschaft von Ahmadineschad dafür sorgt, dass es so schnell zu keiner Annäherung zwischen den USA und dem Iran kommt, einer Annäherung, die zu Lasten der Beziehungen zur arabischen Welt gingen (vgl. auch „Gut reden“). Es gibt im Iran einen nicht zu verkennenden antiarabischen Nationalismus, der mindestens so verbreitet ist, wie die Feindschaft zu England. Die Freundschaft mit diesem Regime scheint mir daher weitestgehend geheuchelt. (siehe auch: Der schmerzhafte Blick in den iranischen Spiegel v. Rainer Hermann, v. 25.06.09 – Print-Ausgabe, auch als Leserbrief zu diesem Beitrag abgesandt)
Nur Israel dürfte die Lage einigermaßen realistisch einschätzen, nämlich erkennend, dass die Außenpolitik der USA, jetzt auch definitiv unter einem Obama, wesentlich flexibler (geworden) ist. Die USA könnten in der Lage sein, auch mit Ahmadineschad (wie über diesen hinaus), ihre Interessen mit dem Iran abzugleichen. Eine solche Politik ist durch den Massenaufstand zunächst mal wieder in die Ferne gerückt, aber nicht wirklich all zu weit. Denn die strategische Lage im Nahen Osten ermöglicht den USA keine andere Option. Israel sieht sich dadurch mindestens so gefährdet wie die arabische Welt. Eine gar merkwürdige Interessenidentität.


faz.net/Reaktionen in Israel:„An der Bedrohung hat sich nichts geändert“, 24.06.09

   Sende Artikel als PDF   
Dieser Beitrag wurde in Aktuelles veröffentlicht. Ein Lesezeichen auf das Permalink. setzen. Kommentieren oder einen Trackback hinterlassen: Trackback-URL.

Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen angemeldet sein, um zu kommentieren.