Lasst die Massen doch zahlen!

Lasst die Massen doch zahlen!
Die Preise im Inland sollen im Interesse der Exportoffensive steigen. Klassisch-deutsche Finanzpolitik. Massenfeindlich wie eh und je. Zusätzlich dürfte es sein, dass diese Finanz- und Wirtschaftskrise, die im gewissen Sinne Folge einer auf die Interessen der USA ausgerichteten Globalisierung ist, nunmehr antiglobalistische Effekte erzeugt. Und Deutschland sieht sich als Exportstar gefährdet, insbesondere in seinem Dreiecksverhältnis zu den USA und China. Die Massen zahlen’s, kaum dass deren Freude über die jüngsten „Konjunkturpakete“ abgeklungen sein wird. Auch die in den Zielländern werden ihren Obolus beitragen, und zwar via deren sich weiter verschlechternden negativen Handels-, resp. Leistungsbilanz. Und Länder mit einer negativen Leistungsbilanz, wie die USA, veranlasst dies, weitere Blasen zu schaffen. Ein schier unbegrenzter Dollar macht‘s möglich, so wie der Lockruf des Kapitalexports nach dort, mit (T)Euros, nicht mit Dollars. So refinanziert sich das Leistungsbilanzdefizit unserer Wirtschaftspartner durch deren „bad Money“. Ein gar merkwürdig „Quid pro quo“; und offensichtlich davon profitierend, dass kapitalistische Politik keine lernende sein kann, ist ihr Instrumentarium doch so beschränkt wie wiederholbar: lasst die Massen doch zahlen!

faz.net/Gastbeitrag: die höhere Mehrwertsteuer kommt! – 04.06.09

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