Die Staffel weitergeben?

Die Staffel weitergeben?
@Don Alphonso: „Die Unvermittelbarkeit der schlechteren Söhne aus besserem Hause sorgt trotz frustrierter Tanten letztlich doch wieder für stabile Verhältnisse.“
Ich überlege, ob ich darin eine tiefere (gar dialektisch vermittelte) Botschaft vermuten soll, oder ob Sie nur, wie gewohnt, das verlästern, das offen anzugreifen, Ihnen noch die Courage zu fehlt. Nehmen wir doch mal an, dass die „Tanten“ die Herren der gehobenen Klasse seien, die altbackene Großbourgeoisie, dann stehen die „schlechteren Söhne“ für eine Klasse, die sich selbst entwurzelt (indem sie keine Nachkommen/keine Produkte mehr zeugt), will heißen: in der Krise bestenfalls noch das Tafelsilber verhökert/die alten Autos durch die Gegend fährt (und damit den Markt noch eine Weile am Laufen hält). Stabile Verhältnisse schaffen sie dadurch aber nicht, sondern in sie sich selbst nicht mehr fortpflanzen und das „anderen überlassen“. – Den Neureichen gar, oder gewissenlosen Gangstern aus der sog. 3. Welt, aus den sog. Schwellenländern. Alles setzt doch auf diese Schwellenländer, nicht wahr? Selbst die USA hofft, dass ein postkommunistisches China sie aus der „Sch….e holt. Das hat was von der Aristokratie des Ancien Régime, welche sich nur noch als Ehepartner/Namensgeber/Heiratsschwindler eignete, sobald die Bourgeoisie das Terrain übernommen hatte.
Kann es sein, dass Sie glauben, dass die Herrschenden auf diese oder ähnliche Weise die Staffel weitergeben? Dann aber bitte an wen? Die Klassengesellschaft ist mit der Bourgeoisie am Ende, wenn diese am Ende ist.

Die Guten ins Kröpfchen!
@Don Alphonso: Wo der Nutzen und das Gute sein sollen, kann ich eigentlich nicht beurteilen, ich gehöre wohl nicht dazu. Meine Chance eine der „besseren Töchter“ abzugreifen, habe ich nun mal vertan (jenes frühe Erlebnis hatte mich zu sehr schockiert, war wohl noch zu jung dafür), und nun bleibt mir nichts übrig als meine eigene Tochter zu einer wahrlich besseren zu machen (bei meinem Sohn habe ich schon versagt, er kämpft für die falsche Seite – nämlich in Afghanistan). Die Guten wandern wohl nicht immer ins Töpfchen.

Ein junges Naturell
@Christoph: Die Debatte darüber, dass es im „Naturell“ der Menschen läge, in Klassengesellschaften zu leben, ist vermutlich so alt wie eben diese Klassengesellschaft. Aber wie alt ist sie denn, diese Klassengesellschaft? Nun, die Vermutungen gehen bis in etwa zu Beginn der Bronzezeit – im Westen jedenfalls. Und wie alt ist die Menschheit? Da wird noch drum gestritten, je nach dem, ob man Lucy drinnen oder draußen haben möchte. 2 -20 Millionen Jahren werden da gehandelt. Nun: wie alt ist daher eines Menschen Naturell, das sich die Klassengesellschaft wünscht? Nicht allzu lange, denke ich doch! Lassen Sie sich was Besseres einfallen. Oder gleich besser: Studieren Sie Marx (und Engels) zur Frage der Geschichte der Klassengesellschaft, der Geschichte überhaupt. Vielleicht kommen Sie dahinter, was es bedeuten könnte, die Zeit der Klassengesellschaft noch zur Vorgeschichte zu zählen.

faz.net/blogs/2009/05/13/die-untauglichkeit-schlechterer-soehne-aus-besserem-hause

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