Die Ideen verhelfen der Gesellschaft zu dem was sie ist

Die Ideen verhelfen der Gesellschaft zu dem was sie ist
Eine zunächst mal nicht schlechte Kritik, obwohl ganz sicherlich nicht von irgendeinem kommunistischen Standpunkt. Alleine die Aussage, dass Kommunisten an die Verteidigung von Ideen gegenüber der Wirklichkeit glaubten, ist völlig aus der Luft gegriffen.
Wer Marx gelesen hat, und sich zu Recht Marxist nennt, formt immer seine Ideen aus der Wirklichkeit. Dass diese Ideen dann auf die Wirklichkeit zurück wirken, ergibt sich aus der marxistischen Dialektik. Aber selbst dieses „Zurückwirken“ kann die Wirklichkeit nur bestätigen helfen, sie hervorbringen, aus dem Dunkel eines blinden Seins.
Das trotz alledem: Die von Menschen belebte Wirklichkeit bringt keine Naturgesetze hervor, sondern eben Gesetze von Menschen; und das erklärt sich dann aus dem historischen Materialismus.
Die Wirklichkeit des Menschen ist von Menschen verwirklichte Wirklichkeit. Und Teil dieser Wirklichkeit ist das Reich der Ideen, was nicht nur von dieser Wirklichkeit kommt, sondern dieser zur Bewusstheit verhilft. Eines Menschen Sein ohne sein Bewusstsein wäre kein menschliches Sein. Ein gesellschaftliches menschliches Sein ohne seine Ideen, seine Theorien, wäre keine Gesellschaft.
Die Ideen verhelfen der Gesellschaft zu dem was sie ist, nicht was sie werden soll.

faz.net/Archie Browns Geschichte des Kommunismus nimmt die Propaganda beim Wort,19.05.09

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