Der kleinbürgerliche Terrorismus und die Köpfe der Hydra
@Stepken: Keine schlechte Beschreibung des Borderliner, aber was hat das mit dem „Terrorismus“ zu tun? Auch vermisse ich die Unterscheidung zwischen Individualterror und dem Massenterror. Mag sein, dass man dem Individualterror noch mit psychologischen Argumenten beikommen kann (Ödipuskomplex bei Baader, oder Mutterhass bei der Meinhof– vielleicht?), aber beim Terror der Massen, zum Beispiel dem „revolutionären Terror“ der französischen Revolution, versagt doch jede Psychologie. Der Terror, so wie er sich auch darstellt in der französischen Revolution, hat eine klassenmäßige Grundlage und dürfte daher im wesentlichen begründet sein durch ein Vorherrschen des Kleinbürgertums, dem städtischen wie dem ländlichen. Die Ökonomie ihres Kampfes gegen feudale Unterdrückung und Ausbeutung ermöglicht keine Klassensolidarität, vergleichbar etwa mit dem Klassenkampf von Industriearbeitern. Kurzum: wo das kleinbürgerliche Element überwiegt, herrscht Terror, statt politischer Kampf. Der politische Kampf (der Arbeiterklasse) hat natürlich auch terroristische Elemente, diese sind aber den politischen untergeordnet, wie überhaupt der Klassenkampf im wesentlichen ein politischer ist. Die Kapitalisten – darin gleich der Hydra – kann man nicht besiegen durch Köpfe abschlagen.
faz.net/Studie: Die Ökonomie des Terrors,04.01.2010
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[…] ist, weder in individueller noch in gesellschaftlicher Hinsicht. Der „entgrenzte Mensch“, die Borderline-Persönlichkeit, scheint mir typischer, ergänzt durch das „autistische […]