Wer die Spesen zahlt, bestimmt

Wer die Spesen zahlt, bestimmt
@Don Alphonso: „Die Realität sieht so aus, dass schon der erste Flug nach London Privatvergnügen und selbst bezahlt ist.“ Ich nehme an, dass Sie der Schirrmacher deswegen auch engagiert hat, jetzt nicht eingeschnappt werden, denn Sie können einen Teil Ihrer Spesen selber tragen. Natürlich wird er auch Ihren Stil mögen. Er wildert sich ja auch in fremde Reviere hinein. So er von liberal-konservativ aus nach links (vgl. mein „Singers Präjudiz“, bzw. faz.net), Sie halt in die umgekehrte Richtung. Was Sie daran wahrscheinlich auch reizen wird, ist das bisschen mehr Unabhängigkeit. Wer (die Spesen) zahlt, bestimmt.
Übrigens, niedlich die Silberkanne, was machen Sie damit? Kochen Sie Ihren Tee selber im Hotel, oder lassen ihn darin servieren.

„Böse“ ist das Ganze
@Don Alphonso/Gärtner: Auch ich habe von Anfang an Obama aufs genaueste beobachtet, hier einige Beispiele für:

Hegemonie oder Demokratie
Der schmale Lichtblick
Schock gefrieren
Ein teuflisches Päckchen

Und doch sollte man bedenken, dass ein US-Präsident ganz sicher in der Innenpolitik weniger zu melden hat als in der Außen- und Kriegspolitik. Für letztere muss er die volle Verantwortung übernehmen, insbesondere hierbei für seine watteweiche Politik in Bezug auf die verschleppte Auflösung Guantanamos, aber dann natürlich auch in Bezug auf seine Kriegspolitik in Afghanistan, vom Irak ganz zu schweigen.

In der Frage der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung muss man ihm zugute halten, dass er eben der erste Präsident ist, der dieses Thema überhaupt auf seine Agenda genommen hat, allerdings ist er das als Farbiger vor allem dann auch den Farbigen schuldig. Ohne diese Reform ist er erledigt. Daher auch natürlich seine Kompromissbereitschaft, denn für ihn gilt: besser eine schlechte Reform als gar keine. Dass er dabei den Massen nicht hilft, sondern diese verschaukelt, muss man ihm vorhalten, nicht weil er die Macht dazu gehabt hätte, es anders zu tun, die hat er nicht, aber er hat die Macht, die ‚Wahrheit‘ zu sagen, oder auch nicht. Allerdings: in beiden Fällen ist er als Präsident erledigt, also sagt er weder die Wahrheit, noch lügt er. – Und das ist die einzig mögliche Politik einer sich vielleicht als linksliberal verstehenden Bourgeoisie, zu der er definitiv gehört.

Nur: kritisieren wir ihn nun, weil er ein linksliberaler Bourgeois ist oder keiner? Also kritisieren wir ihn von links oder von rechts?

„Sozialdemokratismus“, mal abgesehen davon, dass ein solcher für mich keineswegs eine linke Alternative darstellt – auch und schon gar nicht „das kleinere Übel“ -, gibt es in den USA überhaupt nicht. Die einzigen „Sozialdemokraten“ dort sind vielleicht gewisse trotzkistischen Parteien und Verbände, Gewerkschaften gar, bzw. Zirkel, die sich sehr wahrscheinlich aber alle um die „Demokraten“ scharren, und die doch mehr oder weniger für eine europäisch konnotierte Politik – einschließlich eines etwas versteinert wirkenden Marxismus – stehen.

Die USA sind das Kernland des Kapitalismus, im Bösen wie im Guten (ja letzteres gibt es tatsächlich, nämlich als Alternative zur kontinental-europäischen aristokratischen Bourgeoisie, zu jener also, die den Feudaladel beerbte und nicht beerdigte).
Die USA sind ein mehr oder weniger gutes Abbild der Matrix, nicht das Böse schlechthin, also die Matrix selbst. Böse ist das Ganze, zu dem alle gehören, definitiv auch die USA, für das sie aber nicht stellvertretend stehen. Letzteres nämlich annehmen, hieße auch in antisemitischen Fahrwassern treibend.

@Frau Diener: Sie erwähnten doch in Ihrem Blog, dass Ihnen Sinclair nichts sagt, nun hier ein wirklich brauchbarer Link:
http://www.sinclair-edschulz.de/

faz.net/blogs/stuetzen/archive/2009/12/21/1913-oder-schicken-sie-don-alphonso-durch-europax

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