Selbstmord auf Raten

Selbstmord auf Raten
Wie bei den Waffengeschäften/Geldwäsche/CDU-Parteispendenaffäre(n) um Strauß/(Pfahl)/Kohl /(Leuna)/Barschel…Man verhaftet die Knechte. Die Drahtzieher bleiben ungeschoren. Und ob der obskuren Beziehungen zu einer gewissen „Eventindustrie“ um die Seilschaft Maschmeyer und Co. steht der Begriff „Finanzindustrie“ nunmehr in ebensolchem Generalverdacht wie „Waffengeschäfte“ – beispielsweise. Beide Geschäfte scheinen zudem auf Bestechung wie auf das Rotlicht nicht mehr verzichten zu können. Und Wulff steckt da irgendwie mit drin. So zumindest stellt sich das auch dem Gutwilligsten dar. Mit dem Fall Wulff erhält der „Selbstmord“ (nach Barschel) eine weitere (und eben nicht nur begriffliche) Bereicherung. Denn Wulff mordet sich hier gewissermaßen auf Raten – und dies quasi als Medienspektakel, wie es nicht schlechter von eines Maschmeyers Eventindustrie veranstaltet sein könnte. Das ist Big Brother im wahrsten Sinne des Wortes. Solches tut nur der, der für mehr als für eine Hypothek haftet.

Der Kampf um die Intelligenz
Sehr geehrte Frau Zendel, ich denke, dass ich Ihre Ironie verstehe, finde aber, dass die Ironie nicht angebracht ist, bzw. nur als böse Ironie. Vielleicht ist es nicht ganz klar geworden, wie ich es meinte. Das Schwergewicht meines Kommentars würde ich doch lieber auf das „Medienspektakel“ gelegt haben. Wenn Wulff sich „selbstmordet“, ist das insofern tragisch, als dass damit das Medienspektakel erst zu seiner vollen Blüte gelangt. In der Causa Guttenberg zeigte sich schon, wie die Medien sich einer antiintelligenzlerischen Kritik bedienten, ohne sich dabei aber abhalten zu lassen, auf die „Intelligenz“ zu setzen, wenn es darum geht, die Risse im bürgerlichen Staatsbetrieb wieder zu schließen. Mit Harald Werner möchte ich daher auf Gramsci rekurrieren, für den es schon eine „ausgemachte Sache (war), dass es einen ständigen Kampf zwischen der Bourgeoisie und den Linken um die Intelligenz gibt, über dessen Ausgang sich entscheidet, wer die Hegemonie über das Massenbewusstsein gewinnt.“

faz.net/aktuell/politik/inland/vorwurf-der-bestechlichkeit-durchsuchung-bei-wulffs-ehemaligem-sprecher-19-01-12

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3 Trackbacks

  • Von Staatsmafiöser Kapitalismus am 25. Januar 2012 um 17:26 Uhr veröffentlicht

    […] bedenkenlos für eine staatsmafiöse Gruppierung wie Gazprom firmiert, dürfte auch dessen Mäzen Maschmeyer nicht mit wenig Stolz erfüllen. Ist es doch mit sein Werk, wenn der „staatsmonopolistische […]

  • Von Sich selbst veralbernd am 20. Januar 2013 um 23:18 Uhr veröffentlicht

    […] Statisten für eine Gesellschaft von Kleingeistigen – Kleinmütigen, wie sich schon jener Baron von und zu Guttenberg erlaubte uns […]

  • Von Wie ein Geschäft eben am 6. Februar 2013 um 19:19 Uhr veröffentlicht

    […] selbst gegenüber loyal. Hätte er geredet, wäre es ihm vielleicht ähnlich ergangen wie einem Uwe Barschel. Auf jeden Fall hätte er sich weiter belastet – und die Partei. Mal abgesehen davon, dass die […]

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