Lasst sie ihren eigenen Weg gehen!
Ich bin mir nicht sicher, ob der Hype, den die FAZ so um Frau Weisband macht, dieser nützt. Ich selber war in meinem ersten Posting an ihren Salon Skurril noch wesentlich unbefangener, da ich nicht wusste, wer sie ist. Ich habe sie nur daran gemessen, was sie schrieb (und dies ins Verhältnis gesetzt zu ihrer offenkundigen Jugend – was mich nicht wenig erstaunte). Nicht nur wegen ihrer Liebe zur russischen Literatur also, die ich teile. Mich hat aber Tschernyschewskijs Was Tun? wohl mehr geprägt als gleich welches von Dostojewskis Werken. Denn ich gehöre noch zu der Generation, deren Bindungsgestörtheit sich wohl noch offener zeigte, wenn deren romantischen Gefühle nicht in die Literatur verlegt worden wären. Ein Phänomen, das eine Frau Weisband vielleicht nur aus der Literatur kennt – einer für sie klassischen. Es hat schon was obszönes, wenn ein Blatt, das von alten Männern gemacht wird, sich so offensichtlich für ein junges (und hübsches) Mädchen engagiert. Lasst sie ihren eigenen Weg gehen!
faz.net/aktuell/feuilleton/faz-net-fruehkritik-maybrit-illner-afelia-wird-kanzlerin-20-01-12