Ohne die Revolution in den Köpfen, rollen die Köpfe

Ohne die Revolution in den Köpfen, rollen die Köpfe
Politik ist dafür da Revolution zu verhindern und die Kunst hat dies zu inszenieren. Aber die Kunst scheint eine Hure, die, da sie sich gerne selber inszeniert, auch in der Pose der Revolution auftritt. Stalin wusste das, also enthauptete er die Kunst – beizeiten. Denn wo der Revolution mit der Revolution gedroht wird, da wird die Revolution zur Kunst. Und wo die Politik der alten Zeit jener der neuen noch so dicht aufsitzt, da ist Kunst vor allem die Kunst des Wechselbalgs. Der Verstellung. Hierin wurzelt eines Stalins Paranoia. Dessen krankes Misstrauen. Er formte das Misstrauen zur Kunst und diese Kunst zur Politik. Die Kunst der Revolution hingegen hat mit dem all nichts zu tun. Denn auch, wenn sie die Kunst der Verstellung kennt, ist ihr Thema die Dialektik, nicht der Wechselbalg. Ist doch Revolution immer gleich eine doppelte. Nach Brechtschen Vorbild. Und: Ohne die Revolution in den Köpfen, rollen die Köpfe.

faz.net/frankfurter-allgemeine-zeitung/isaak-babels-marija-in-duesseldorf-wo-gehobelt-wird-da-fallen-menschen-10-01-2012

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