Die (Anti-)Al-Qaida-Falle

Die (Anti-)Al-Qaida-Falle
Dieser Seiltanz der Verbündeten der USA lässt sich nur verstehen, wenn man die US-Politik seit der Vietnamisierung Afghanistans analysiert. Mit der Kreation der Taliban, wurde den Sowjets ihr Vietnam bereitet, also eine Politik in die Welt gebracht, die wohl direkt vom CIA stammt. Mit Bin Laden haben die USA einen Teufel kreiert, der gleich mehrere (widersprüchliche) Seiten hat. Er ist der Gute, im Falle der Sowjetunion, der Böse in eigener Sache – aber erst nach dem Fall der Sowjetunion. Und jetzt ist er das, was er idealerweise wohl schon immer war: Agent Provokateur, wie Spiegelbild des Feindes (idealer „Feind“). Im Falle Libyens spekulieren die USA auf folgendes: Gaddafi, zuvor noch vom Westen nachgerüstet (nach den gefallenen Sowjets), spielt die Rolle der (Anti)-Al-Qaida. Er ist der Böse, soweit er die Al Qaida als Agent Provokateur der USA beschimpft. Der „Gute“, indem er die Al Qaida als das Böse gleich doppelt bestätigt. Somit hält man alle Optionen fest in der Hand: Ob gut oder böse, Gaddafi fällt. Letztlich aber presst man so das kämpfende arabische Volk in die (Anti-)Al-Qaida-Falle der USA (wie Gaddafis). Auch wenn Gaddafi fällt, es bleibt die Abhängigkeit Libyens von den USA, denn Al Qaida ist so bestätigt wie unbesiegt.

faz.net/Die SPD, Westerwelle und der Libyen-Krieg: Kakophone Führung im Willy-Brandt-Haus, 21.03.2011

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Ein Trackback

  • Von Nur ein Wurm im Schlangennest am 24. März 2011 um 18:18 Uhr veröffentlicht

    […] sich die arabische Revolution genau der Grenze, die der Iran noch zu schützen hoffte (vgl. mein: „Alternative Ordnungsmacht”). Es darf natürlich angenommen werden, dass die USA diese Revolution(en) zu nutzen wissen, für […]

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