Wem das nicht gefällt…
Jetzt mal unabhängig von der Frage, welche Interessen Deutschland und auch Frankreich an Griechenland haben (kaum identische!), und auch für einen Moment ausgeblendet, welch Kettenreaktion ein Austritt Griechenlands aus der EG in Gang setzen wird (die nächsten Wackelkandidaten stehen schon in der Warteschleife (Spanien, Portugal, Italien, Irland…), aber 33 Milliarden sind eine Menge Geld, schlechtes Geld, diesem aber noch weitere 30 Milliarden (wenn dies reichen sollte!) gutes Geld hinter her zu werfen, macht mikroökonomisch keinen Sinn. Nur, genau diese Mikroökonomie haben wir hier nicht. Erstens schmeißen wir Steuergeld hinterher, damit die Banken keine Verluste machen, zweitens geht es um den Gesamterhalt der EG, und auch das darf dem Steuerzahler was kosten, und drittens liegt der Hauptzweck der EG-Subventionen gerade im Erhalt jener Strukturen, die letztlich nur den sog. Kernländern Europas Maximalprofite bescheren. Ohne jene Subventionen kein lukratives Geschäft mit den Armenhäusern Europas. Das erklärt auch, warum die Exportnation Deutschland – obwohl Nettofinancier in Europa – Hauptprofiteur hiervon ist. So funktioniert Kapitalismus. Und wem das nicht gefällt, der kann ja austreten, nicht aus Europa, nicht aus dem Kapitalismus – aus Deutschland!
faz.net/Griechenland-Krise:Debatte über Austritt aus Währungsunion,24.04.2010