Die Macht der Männer – die bisher ungesühnt gebliebene Schuld
„Die Logik“ heißt Doppelzüngigkeit, oder auch schlicht Scholastik. Das Wort zu missbrauchen, könnte man auch ergänzen. Ganz offensichtlich ist hier der Versuch, die Kirche, also die in Frage gestellte Institution, zu schützen, nicht vor den Pädophilen, nein vor ihren Kritikern. In der Tat, es ist nicht die Kirche als solche, die zum Täter wurde, sondern eine Institution, wo es aufgrund eben institutionell bedingter Möglichkeit besonders leicht fällt, zum Täter zu werden. Der Hauptgrund liegt nicht darin, weil die Kirche so „großmütig“ ist, den Sündern sieben mal vergibt, sondern eben darin, dass in ihr alle Macht potenziert ist, auf wenige Hände, in Täter- wie Opferhänden, in Männerhänden. Die (männliche) Macht und die Pädophilie fallen zusammen – im Patriarchat. Das ist der springende Punkt. Und nur weil, bzw. da die Kirchen besonders anfällig sind – institutionell bedingt -, für überkommene patriarchalische Strukturen, sind sie auch anfällig für dementsprechende pädagogische Praktiken, vom Schlagen bis zum Missbrauch. Diese Strukturen nicht ändern zu wollen, ist ihre eigentliche und bisher ungesühnt gebliebene Schuld.
faz.net/Missbrauchsskandal:Auch die Kirche ist ein Opfer,06.04.2010
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[…] -, zu diesem Thema habe ich mich an anderer Stelle eindeutig zu geäußert (Stichwort: „Die Macht der Männer“, bzw.: „Die Eigenliebe zur Unschuld“). Auch den Papst habe ich nicht besonders hervor gehoben, […]
[…] mehr von Bedeutung. Wie bedeutend das noch ist, haben wir u.a. auch erlebt im Zusammenhang mit den Missbrauchsskandalen in den Kirchen und kirchlichen Einrichtungen. Was ist bisher geschehen, von Staatswegen? […]