„Mit Gift und Genen“ und die „patri-lokale“ Rechtsprechung
Wer das ganz frisch auf den Büchermarkt gekommene Buch von Marie-Monique Robin „Mit Gift und Gene“ gelesen hat, weiß, wie hinterhältig Monsanto mit seinen Patentrechten verfährt. Hat der Konzern einmal ein solches, kann er abkassieren, überall dort, wo es eben nicht so günstige Urteile für Landwirtschaft und Verbraucher geben mag – und Monsantos Knechte, überall auf der Welt, werden es schon richten -, wie vielleicht jetzt in Deutschland oder in der EG, also z.B. dort, wohin die Schweine oder die Schweineprodukte dann exportiert werden (oder von wo sie außerhalb von Europa kommen). Monsanto handelt nicht nur unilateral, sondern kalkuliert auch global, wir denken und sprechen Recht, doch sehr lokal – „patri-lokal“.
Tiere essen – auch Menschen verzehrend
So weit so schön, oder besser: so unschön. Denn am wenigsten „schrumpft“ doch das Schwein, das erst gar nicht gebraten wird, denn es schrumpft nur im normalen Alterungsprozess. Ohne Spaß: diese Debatte könnte auch mal dazu anregen, überhaupt über das Thema Fleischessen/Tiere essen nachzudenken. Angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung, derzeit sind es noch 6 Milliarden – und davon wenigstens 1 Milliarde chronisch unterernährt -, und angesichts des enormen Wasserverbrauchs bei der Fleischproduktion (vom Nährstoff-/Energieverbrauch gar nicht erst zu reden) – Sie sehen, ich argumentiere nicht ethisch, denn das genügt nicht (mehr) – ist Tiere essen auch Menschen verzehrender Luxus. Fleischessen ist Teil unserer Probleme – für die Umwelt, der Armut, des Reichtums, der Ungerechtigkeit und einer völlig verrückt gewordenen (wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen) Weltordnung. Monsanto zieht daraus nur den Extraprofit.
faz.net/Kritik an Gentechnik: Patentiertes Schwein oder arme Sau? – 16.04.09
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[…] Während auf der einen Seite die Völker nun bis zum Quell des genetischen Codes ihrer Umwelt hin enteignet werden, und längst auch die Kreation eines völlig neuen Menschen selber auf der Agenda steht, incl. […]