Wer wäscht sich schon die Hände – nach jedem Geldwechsel?
Wo die Geldwirtschaft selber zum wichtigsten Produktionszweig geworden zu sein scheint, Stichwort: Finanzindustrie, passiert natürlich etwas mit dem Geld. Es wird praktisch zur gewöhnlichen Ware – zumindest dem Schein nach. Dennoch: auch wenn Schein, gar falscher, ein wichtiger anderer Schein, der da mit dem Geld verbunden ist, nämlich dessen Fetischcharakter, welcher allerdings ein realer Schein ist, ein „notwendiger“, wie Marx sagt, gerät so in die Gefahrenzone. Wo das „Allgemeine Äquivalent“ hinter der „Ware“ verschwindet, droht das Geheimnis um die Magie des Geldes gelüftet zu werden. Wer kann noch an die Allmacht des Geldes glauben, wenn dieses doch einfach nur eine Ware ist? „Ware sein“, eh schon ein Stigma, wird das Geld nun endlich doch stinken lassen. So besehen, wäre die Idee, das Geld, das Bargeld, die Substanz also, an die all der Schein, der reale wie der falsche, gebunden zu sein scheint, abzuschaffen, kontingent. Wer will schon stinkendes Geld? Mal ganz abgesehen von der Zunahme der Gefahr von Krankheitsübertragungen in dieser immer dichter werdenden und im Handel verbundenen Welt – durch das Papier- wie das Münzgeld. Geld ist nicht Gold. Kein Bakterienantagonist! Und wer wäscht sich schon die Hände nach jedem Geldwechsel?
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